Streuobstanlage „Alter Wörth“ in Rheinbischofsheim ist neu bepflanzt
Entwicklungsmaßnahme läuft sieben Jahre
Rheinau. Reiner Graf, Metzgermeister und leidenschaftlicher Landwirt engagiert sich schon seit Jahren mit dem „Birkenhof“ für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft. Durch sein Engagement wurden nun über 140 gebietstypische alte hochstämmige Apfel- und Birnbaumsorten in der Streuobstanlage „Alter Wörth“ im Stadtteil Rheinbischofsheim eingepflanzt. Diese Aufwertung des ökologisch sehr wertvollen Bereiches ist nun die letzte Stufe eines Entwicklungskonzeptes, welches zusammen mit dem Amt für Umweltschutz des Landratsamt Ortenaukreis, dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) sowie der Ortsverwaltung Rheinbischofsheim und der Stadtkämmerei erarbeitet wurde. Das Konzept sieht vor, dass sich die vorherige Grünfläche zu einer artenreichen FFH-Flachlandmähwiese (FFH = Fauna Flora Habitat) entwickelt und darauf  ökologisch wertvolle Hochstamm-Obstbäume gepflanzt werden.
Mit der Abholzung der abgestorbenen beziehungsweise fast abgestorbenen Obstbäume wurde im Frühjahr 2021 begonnen. Zusätzlich wurden einzelne Totholz-Torsos erhalten. Auch die Wurzelstellen wurden entfernt und die Gesamtfläche für die Einsaat vorbereitet. Im Herbst 2021 wurde die Wiese angesät. Die Auswahl der Obstbaumsorten erfolgte in enger Kooperation mit dem Amt für Landwirtschaft des Landratsamtes Ortenaukreis, der Ortsverwaltung Rheinbischofsheim und dem Obst- und Gartenbauverein des Ortes. „Es hat sich sehr viel getan. Anfang der 50er Jahre war hier eine mustergültige Anlage, die aber mangels Interesse immer mehr sich selbst überlassen war“, freut sich Frank Schadt vom Obst- und Gartenbauverein bei der Besichtigung der Streuobstanlage „Alter Wörth“ in Rheinbischofsheim. Auch Ortsvorsteher Robert Reifschneider begrüßt es, dass die alte Rheinbischofsheimer Obstbaumanlage nun wieder hergestellt ist und sich nun in den nächsten Jahren wieder entwickeln kann. Er bedankte sich beim Ortstermin bei allen Beteiligten sowohl für ihr Engagement wie auch für die Bereitstellung der finanziellen Mittel sowie ganz besonders bei Familie Graf für deren großartigen persönlichen Einsatz.
Das Entwicklungskonzept für den „Alten Wörth“ erfüllt die Vorgaben der Landschaftspflegerichtlinie und wird durch das Amt für Umweltschutz des Landratsamtes Ortenaukreis, gefördert. Hierbei liegt der Fokus der Förderung auf der Entwicklung der Grünfläche zu einer blumenbunten und artenreichen FFH-Flachlandmähwiese. Süddeutschland eignet sich in Europa nahezu als einziges Gebiet, um diesen ökologisch wertvollen Wiesentyp zu entwickeln. Das Saatgut wurde auf eigenen ökologisch wertvollen Flächen gewonnen.
Familie Graf, die schon einige regionale und ökologische Projekte initiiert und umgesetzt hat, übernimmt während des siebenjährigen Entwicklungszeitraums mit seinem Team die Pflege und Bewirtschaftung der Fläche.
Danach steht die Obstanlage wieder interessierten Pächtern zur Verfügung.
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Bildunterschrift: Jonas Graf (links) berichtet Ortsvorsteher Robert Reifschneider (2. Von rechts) und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Frank Schadt (rechts) über die Arbeiten im „Alten Wörth“
Bild: Alexandra Schneble-Schutter / Stadt Rheinau